Shivering Syndrom beim Esel

Meine Erfahrung mit dem Shivering Syndrom

Folgendes – Samstag,November 21, bekam, weil er noch Milben hatte, Yukon Jack,Ivermectin gespritzt. 10 Min später hatte er Koordinationprobleme an den Hinterbeinen. Muskelkrämpfe ? . Nach weiteren 10 Min bekam ich Angst und rief den TA an. Der meinte dann ganz trocken – wenn es in die Vene gelangt ist, hört es nach ca 1Std auf. Man kann es auch in die Vene spritzen. Yukon konnte sich aber nicht mehr auf den Beinen halten und brach zusammen. Der TA rief dann zurück und kam dann kurze Zeit später. Er meinte, weil Yukon den Hals gebeugt hatte, könnte es auch in die WS gelangt sein. 🙁  Dann würde es für ihn schlecht aussehen .Was tun –
Yukon bekam Cortison,Schmerzmittel ,2 Tröpfe und auch Valium . Für ihn hieß es jetzt ,entspannt schlafen,so dass das Ivo abgebaut wurde bzw die Muskeln sich entspannten. Wie ich kurz vor dem Zubett-gehen nachsah,lag Yukon total entspannt und schnarchte.. Jetzt hieß es – hoffen.
Das folgende Bild sah ich in der Nacht im Mondschein – der Esel ,der über die Stallinsassen wachte. 🙂
Die Nacht war aber alles andere als ruhig, Yukon schlief, aber seine Mädels tönten in einer Tour. Warum – Ich wußte warum – ich hatte kein ordentliches Heu bekommen-Schnitt Juli ,- aber es hatte  länger auf der Wiese gelegen ohne Sonne Es wurde dann wohl gewendet und das am Boden liegende war durch die Bodenfeuchtigkeit braun geworden. Alles in Allem roch es absolut nicht nach Heu.  Mir war schon am Anfang klar – wenig bis keine Vitamine etc. Die andere Gruppe ,Razzle und Damen haben gleich gestreikt und tönten ebenfalls.
Morgens kam ich dann in den Stall und Yukon lag ordentlich an anderer Stelle und wie ich kam ,stand er auch sofort auf. Stand fest ohne umzufallen ,ohne Muskelktampf. Das ließ mein Herz hüpfen und ich war positiv gestimmt . Aber er wollte absolut nicht fressen. Der TA kam und gab ihm Glukose und Schmerzmittel und von mir bekam er alle halbe Std Futter eingeflößt. Immer mit Traubenzucker .So wie der TA  dachte auch ich jetzt an eine Hyperlipämi . Er versuchte etwas Heu und ließ es wieder.
Die Familie hat dann eine Großaktion gestartet ,den RB ( Dm 1,40m ) mit dem Netz aus der Raufe und vom meinem Heumenschen 1 neuen RB geholt – 4 Wo früher gemäht, richtig super duftend mit Grassamen und Co. , dann in die Heuraufe getan – die Stuten kamen und Yukon hinterher – er roch kurz und wollte vor Hunger schon das Netz fressen (es roch sehr nach dem Heu) ,ich gab ihm dann von dem guten Heu –  und er fraß, fraß und fraß. 🙂    Abends das Gleiche, auch der Napf wurde leer gemacht. Yukon wollte leben und seinen 21. ten Geburtstag mit seinen „Damen“ feiern. 🙂 Warum er jetzt zusammen gebrochen war, steht nicht mehr genau fest,denn vorher hatten die Esel auch das nicht so gute Heu,sondern noch Heu vom Vorjahr..Auf jeden Fall hat mein  TA richtig reagiert und seine Muskeln durch eine schlafende Nacht entspannen lassen
Bei Yukon war es eindeutig keine Vergiftung  und ohne den frischen Heuballen wäre er unweigerlich in eine Hyperlipämie gesteuert, das steht fest. Die Muskelkrämpfe hatten aber eine andere Ursache . Yukon reagiert auf Stress mit Muskelkrämpfen oder weil sein Vitamin – und Mineralhaushalt nicht in Ordnung ist . Das Heu mit minderer Qualität hatte keine Inhaltsstoffe und er reagierte extrem mit Muskelkrämpfen. Muskelkrämpfe an den Hinterbeinen.Es ist nicht wie beim Hahnentritt,wo das Bein eher mehr nach vorne unter dem Bauch gezogen wird.
Auf den Fotos sieht man,wie er „läuft“ , der Muskel an den HB krampft.
Diese Erkrankung nennt man auch das Shivering Syndrom. Es ist ziemlich unbekannt .Hier ein Zitat von dieser Seite
Zitat
Das Shivering Syndrom wird umgangssprachlich häufig als die „Zitterkrankheit“ bezeichnet. Hierbei handelt es sich um eine neuromuskuläre Erkrankung, die Muskelspasmen auslöst, welche zu Krämpfen im Bereich der Hinterhand  führen. Diese Krämpfe erscheinen optisch wie ein Zittern, das je nach Krankheitsstadium unterschiedlich stark ausfällt. In einigen Fällen ist allerdings nicht nur die Hinterhand, sondern auch die Vorderhand oder sogar der Kopf des Pferdes betroffen. Es wird davon ausgegangen, dass die Erkrankung für Pferde schmerzfrei ist. Jedoch können betroffene Pferde ihre zuckenden Muskelbewegungen nicht steuern und leiden oft unter starken Verspannungen. Für das Wohlbefinden deines erkrankten Pferdes ist es daher sehr wichtig, Shivering Symptome durch eine angepasste Pferdehaltung und Fütterung zu lindern.
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In der nächsten Woche wird sein Blut untersucht,um seinen Mangel fest zu stellen. Zur Zeit bekommt er Magnesium,was aber nicht unbedingt die Krampfursache sein muß. Schon im letzten Jahr zeigte er ähnliche Symptome.Ich dachte damals an Arthrose.
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Zitat
Die Ursachen
Obwohl das Shivering Syndrom schon seit einigen Jahren erforscht wird, konnte bislang keine konkrete Ursache für eine Erkrankung festgestellt werden. Es existieren verschiedene Theorien, die sich auf neurologische Ursachen, die Genetik des Pferdes oder sogar Traumata berufen. Generell geht man davon aus, dass die Informationen aus dem zentralen Nervensystem nicht vollständig über die Neurone an die Muskelzellen weitergeleitet werden können. Diese lückenhafte Impulsweiterleitung führt dann zum unkontrolliertem Muskelzucken des Pferdes. Wieso die Informationen des zentralen Nervensystems nicht korrekt weitergeleitet werden können, ist allerdings noch unklar. Eine Studie geht beispielsweise davon aus, dass die Ursache des Shivering Syndroms im Muskelstoffwechsel liegt. Pferde, die an dieser Studie teilgenommen haben, wiesen einen deutlich niedrigen Glykogengehalt in ihren Muskelzellen auf als üblich. Gerade bei Sportpferden oder Pferden, die generell schwere Arbeit leisten, entleeren sich die Glykogenspeicher schneller, was folglich Muskelkrämpfe auslösen könnte. Eine andere Studie geht wiederum davon aus, dass der Abbau von Neuronen im Kleinhirn die Ursache für eine unvollständige Impulsweiterleitung und das damit verbundene Zittern ist.