Fast jeder Mensch ist der Ansicht,das Esel hart im Nehmen sind. In vielen Ländern werden sie oft noch beschimpft,geschlagen,getreten,ohne weiter da drüber nach zu denken. Sie sind einfach nur Werkzeuge zum Arbeiten. Keiner schaut dann auf das Eselchen,das vielleicht zu wenig Futter hatte,das kaputte Stellen am Körper und Schmerzen hat . Das Innere,die Gefühle des Esels, sind für solche Menschen ein Fremdwort. Dabei sind Esel überaus sensibel. Ich mußte dieses jetzt schon ein 3.Mal in Form eines Magengeschwüres im Laufe von 30J feststellen.
Das erste Mal war es 1984 bei meinem 1.Esel überhaupt. Seine Abstammung,Herkunft,seine vorherige Ernährung und Haltung ,alles unbekannte Faktoren.Bei mir lebte er leider auch nicht lange. Ich war zwar noch unwissend,was Eselernährung/-Haltung betrifft,aber Heu und Weide sollten den Magen nicht unbedingt krank machen .Der Esel war schon krank,wie ich ihn bekam – Bronchitis,Husten.Aber dank eines netten,wissenden Tierarztes kam das in Ordnung.Auch war „Cäsar“ bald nicht mehr allein .Kurze Zeit ,nach dem er eine Eselfreundin hatte ,bekam er aber eine Kolik. 2 Tierärzte konnten ihm nicht helfen und er starb am 25.09.1987 .Ich ließ in Hannover eine Obduktion machen – Magengeschwür !
Bei allen Eselchen,deren Todesursache unklar war /ist , wird bei einer Obduktion nach gesehen, was dann wirklich zum Tod geführt hat . Man kann daraus lernen, eventuelle Fehler bei der Haltung oder Fütterung zu erkennen und diese dann bei anderen Eseln vermeiden. .
2013 starb bei mir eine ältere (22J) Stute –
Nach einer Zahnbehandlung erholte sie sich nicht wieder. Leichte Koliken,schlechtes Fressen ließen den TA an den einen Zahn denken,der leicht wackelte,aber keine Entzündung aufwies..Also wurde er in einer 2- stündigen Prozedur gezogen. Es änderte sich nichts ! ,Fenjala
,die Stute, erholte sich nicht mehr und mußte am 25.05.2013 eingeschläfert werden. Die Obduktion ergab ein Magengeschwulst .Es verschloß den Magenausgang … Sie hatte ihr Leben lang immer Heu und Stroh zur Verfügung,Im Sommer stundenweise Gras,hatte auch kein Fohlen bei Fuß ,welches sie evtl gestresst haben könnte. Die Entstehungsursache war unbekannt.
Und jetzt die Geschichte des 3.Eselchen,welches ein Magengeschwür/-geschwulst hatte-
Im Sommer 2014 gab es keine Besonderheiten bezüglich der Gesundheit von „Star“
Der Futterplan der Herde – Heurundballen in der Rundballenraufe in einem Netz (MW 4,5cm),Heu vom Vorjahr ,sehr lang und stengelig von extensiver Weide , stundenweise Gras ,morgens und abends Pellets. Im Herbst,nichts hatte sich für die Stuten geändert,zeigte „Star“ des öfteren Kotwasser und leicht Durchfall. So nach 1 Tag war es wieder in Ordnung. Die kleinen Koliken häuften sich, aber eine Ursache war nicht ersichtlich. Im Nach hinein erinnere ich mich noch,das sie sehr ruhig war, ab und an flehmte, wenn sie einen anderen Esel auf Abstand hielt. Alles das führte ich auf ihre Trächtigkeit zurück. Anfang Dezember war dann bei einer stärkeren Kolik der TA da und behandelte sie. Es besserte sich kurzfristig ,aber kurz vor Weihnachten war die Kolik dann so extrem mit Schmerzen,dass der TA wieder kommen mußte. .Inzwischen fraß sie weniger. Mir fiel auf, das sie sehr viel am Holz nagte. Man sah,die Schmerzen blieben. Esel nagen extrem am Holz,wenn sie Schmerzen haben.Sie erholte sich nicht und einen Tag vor Silvester musste der TA erneut kommen. Kot wurde nicht mehr abgesetzt und das Schlimme war – sie zeigte weiterhin starke Schmerzen. Die Schmerzen wurden trotz Behandlung nicht weniger. Der Darm war durchgängig, das Fohlen (Star war tragend – Termin Ende März 15) wohlauf. Auffällig war,das sie Schmerzen am inneren Beckenrand zeigte .Zuerst dachten wir an falscher Lage ,zu eng im Becken liegen des Fohlens. Wie sie dann nach etlichem langem Stehen sich einmal hinlegte zum Schlafen,zeigte sie danach hinten links eine Lahmheit..Wir gingen von einer veränderten Lage des Fohlens aus. Danach lag auch das Fohlen nicht mehr so weit im Becken,aber trotzdem blieben die Schmerzen. Sie bekam entkrampfende Mittel, Schmerzmittel, Glukose ,wurde von mir mit Wasser und Futter versorgt – alles eben auf eine Verstopfungskolik basierend. Ihr Zustand wurde schlechter,sie nahm dann nichts mehr von mir an.Ich entschloss mich dann ,sie „gehen“ zu lassen. Das war am 08.01.2015. Star wurde nur 10J alt und war seit dem Fohlenalter bei mir.
Mein TA machte am nächsten Tag die Obduktion – alles war in Ordnung – bis auf den Magen. Vor dem Magenausgang lag ein Magengeschwulst.. Wo durch ?????
Hier ein Pferdemagen,der Eselmagen sollte ähnlich auf gebaut sein.
Und hier noch einmal ein paar interessante Links
Magengeschwüre erkennen und Verhindern
Die zweite Seite als Kurzform
Magengeschwüre – Ursache,Symptome,Behandlung
Dieser Link führt zu den gesamten Verdauungsorganen
Ich möchte jedem Eselbesitzer raten,wenn eins seiner Esel des öfteren leichte Koliken zeigt,des öfteren flehmt ohne ersichtlichen Grund, Futter auch Heu nicht mehr ausreichend frißt bzw verweigert, eine Wesensveränderung (ruhiger) erkennbar ist, an ein Magengeschwür,-geschwulst zu denken und darauf hin eine Magenspiegelung machen zu lassen. An manchen Stellen wird auch „rülpsen“ als Symptom genannt.Magengeschwüre sind heilbar vorrangig mit Heu .Es muß nur rechtzeitig erkannt werden,dann ist auch Luzerne sehr hilfreich. Weiteres in den genannten Links.
Eine weitere Zusammenfassung der schon genannten Symptome und Behandlung
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