Hufrehe

 Hufrehe

Bei Eseln Hufrehe –hier einige Unterschiede zum Pferd,bildlich dargestellt.

Hufrehe ist der Schrecken von vielen Equidenbesitzern .Für Pferdebesitzer ist es schlimmer noch als für Eselbesitzer.Durch die Hufrehe kann ein Tier so großen Schaden erleiden,so dass es nicht mehr in der Freizeit (Pferde reiten etc) einzusetzen ist.Da Esel weniger geritten werden,sind sie weiterhin für Spaziergänge,Therapiearbeiten etc einsetzbar .Hufrehe,egal welcher Art, ist für das Tier sehr schmerzhaft.

Was ist Hufrehe ?
Hufrehe ist die Erkrankung der Verbindungsschicht (weiße Linie) zwischen Hornkapsel und Hufbein. Die Verbindung zwischen Hornkapsel und Hufbein wird als „Hufbeinträger“ bezeichnet.Der Hufbeinträger besteht aus einer riesigen Anzahl verschiedener Lamellen.Diese liegen zwischen Hufbein und Hornkapsel und halten es wie mit einem  Klettverschluß  zusammen.Im Verlauf der Hufrehe löst sich diese Verbindung zwischen Hornkapsel und Hufbein.Wenn die Hufrehe nicht rechtzeitig gestoppt werden kann, löst sich das Hufbein aus der Verankerung mit der Hornkapsel. Der Hufbeinträger wird zerstört und es kommt zu mechanischen Veränderungen im Huf. Dieser Vorgang ist mit großen Schmerzen verbunden.

Es gibt verschiedene Varianten der Zerstörung des Hufbeinträgers. Nicht alle fallen unter den klassischen Begriff der Hufrehe.

Die Formen der Hufrehe zusammen gefasst

1.- Hufbeinrotation (klassische Hufrehe)
2.- Absinken des Hufbeines – „Sinker“ (klassische Hufrehe
Abscheren der Hufwand – lose Wand (keine primäre Hufrehe)
Absinken der Hufbeinäste – negative Rotation  (keine Hufrehe)
und Kombinationen aus den genannten

Auslöser von Hufrehe
Ein Wegbereiter zur Hufrehe ist  eine falsche Stellung ,eine falsche bzw zu seltene Korrektur ( zu große Intervalle,(8 Wo plus,) der Korrektur)  der Hufe.  Es sind außerdem die Haltungsbedingungen (zB kein Offenstall,wechselnder Bodenbelag etc) ,die Ernährung (zB zu viel Weidegras,wenig Rohfaser bzw Heu /Stroh) für einen guten Stoffwechsel des Esels wichtig,denn daraus resultiert bei richtiger Hufstellung und ausreichender Bewegung ein gesunder Blutkreislauf im Huf. Hufrehe ist oft auch eine Folgeerkrankung einer anderen Erkrankung wie zB von EMS und ECS Auf der angegebenen Seite ist man der gleichen Ansicht wie ich – Hufrehe wird nicht allein durch Fruktane ausgelöst.

Weitere Auslöser,die eine Hufrehe verursachen können.-
Hufrehe durch ein zu viel ungeeignetem Futter (Gras,Hafer etc) s.oben
Toxische Rehe ausgelöst durch Giftstoffe ( zB Cortison, Nachgeburtsreste, Giftpflanzen)
Belastungsrehe ,die eher selten ist. Sie wird durch Überbelastung eines oder beider Hufe ausgelöst.

Symptome der akuten Hufrehe:

  • Schmerzhaftigkeit in der Hornkapsel und der Hufsohle, bei Hufbeinrotation besonders in der Zehe
  • Typischer Rehegang mit untergeschobener Hinterhand, aufgekrümmten Rücken und Vorstellen der Vordergliedmaßen bei erheblichen Schmerzen. Besonders das Drehen und Wenden auf festem Untergrund verursacht erhebliche Schmerzen. Wenn die Schmerzen überhand nehmen legen sich die Pferde/Esel viel hin.
  • Hochgradige Pulsation der Gefäße auf Höhe des Fesselkopfes

Die Ursachen zusammengefasst –

  • 1.- Stoffwechselerkrankungen
    • Insulinresistenz
  • 2.- Vergiftungen
    • Kohlenhydrate
    • Sepsis (Blutvergiftung)
      • Infektionen (z. B. Nachgeburtsverhaltung)
      • Darmentzündung, Kolik
    • Diverse Giftstoffe
  • 3.- Mechanische Auslöser
    • Belastungsrehe
      Therapie der akuten Rehe
  • Medizinische Notfallversorgung
    • Entzündungshemmung
    • Weitstellung der Gefäße, Blutdrucksenkung
    • Gerinnungshemmug
    • Antioxidantien
  • Fütterung
  • Mechanische Unterstützung
    • Weiche tiefe Einstreu
    • Hufpolsterverbände

Meine Erfahrung mit Hufrehe
Vor vielen Jahren habe ich eine Mauleselstute  vor den Schlachter gerettet.Sie hatte an allen 4 Hufen die sogenannte  klassische  Hufrehe durch ungeeignetem Futter ausgelöst – Hafer in Mengen !! ,also zu viel Kohlenhydrate/Zucker.  Ich ließ damals ihre Hufe röntgen .Sie hatte an einem Vorderhuf eine Hufbeinrotation ,am anderen eine Hufbeinsenkung.
Behandelt habe ich sie homöopathisch,mit Nux vomica (entgiftend) und Ginkgo biloba (durchblutungsfördernd) Homöopathische Mittel bei Hufrehe
Man kann auch bei sehr starken Schmerzen die Weiderinde als Zweige oder als Tabletten geben. Weiderinde ist ebenfalls durchblutungsfördernd und schmerzlindernd bei Hufrehe.

Die 3.Form der Hufrehe ist die Überlastungsrehe  .Sie kann bei jedem Esel auftreten,der einmal an einem Huf eine Zerrung etc,eben eine Lahmheit hat und somit dann den anderen Huf verstärkt belastet..

So war es bei meiner Eselstute -.
Eine meiner Jungstuten ist sehr temperamentvoll und kämpft manchmal wie ein Hengst.Eine Morgens schaue ich und die Stute stand auf 3 Beinen bzw belastet den linken Vorderhuf nur auf der Zehe.! .Alles wurde untersucht , mit der Abtastzange auf Abszess -,Angussverband gemacht -nichts. Sie hatte wohl „nur“ eine starke Sehnenzerrung  am linken Vorderhuf vom Toben..Sie wurde sofort behandelt und war nach einem kleinen Rückfall (Weide) auch wieder ganz in Ordnung. Dann gab es hier einige Regentage ,mehr oder weniger Stehtage für die Esel..Morgens zeigte die Stute  plötzlich eine starke Lahmheit auf dem rechten Vorderhuf. Der Huf wurde ebenfalls sofort untersucht .Der Huf selber war kühl,mit der Abdrückzange war keine Schmerz-Reaktion aus zu lösen, also auch kein Hufabszess .Die Mittelfußarterie zeigte deutlich eine Entzündung an und der Kronsaum war heiß und verdickt,was auch auf eine gestörte Durchblutung hindeutete.Sie hatte  ebenfalls eine verbreiterte weiße Linie im Huf.Der Huf selber wurde ein wenig geraspelt .Dann bekam die Stute einen Polsterverband ,Schmerzmittel und wurde homöopathisch eingestellt.Ein paar Mal am Tag bekam sie eine Heilerdepackung,was die Entzündung sehr gut reduzierte..Es war wohl eine Belastungs/Überlastungsrehe  . Nach ca 10 Tagen war die Stute wieder so weit fit,das sie erneut ans “ Rangeln“ mit dem Wallach dachte.  Ok,linker Huf gut,rechter Huf gut,das sollte normal das Ergebnis „gesund“ bedeuten .Nein,aber nicht bei Shakira – morgens stand sie wieder auf 3 Beinen! – diesmal wurde der linke Huf wieder nicht belastet und wenn sie ihn kurz belastet hat, nur so eben mit  dem Strahlpolster ,die Zehe überhaupt nicht! Wieder wurde mit der Abdrückzange getestet und sie zeigte eine Schmerzreaktion an der Zehe.In der weißen Linie zeigte sich auch ein winziges kleines Loch –  der Abzsess  , ein Angußverband(Pampers) mit Rivanol wurde gemacht  und homöopathisch versorgt..Siehe da,der Abszess war zum Abend hin richtig auf  .Ich nehme an,durch meine homöopathische Behandlung des „Rehehufes“ war der Abszess gut gereift .Ich muß die Behandlung auf jeden Fall fortsetzen,sonst gibt es wieder einen Rückfall am rechten VH ,dem Rehehuf.

Eine amerik PDF über das Vermeiden einer Hufrehe.Eine weitere PDF mit den Risiken der Hufrehe.

 

 

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