Krankheiten – Behandlungen den Huf betreffend stehen wie zuvor auf meiner Website/Hufseite und haben weiterhin ihre Gültigkeit.
Hier noch eine gute informative Seite zur Strahlfäule
Zu den Huferkrankungen noch einige Ergänzungen-
Die Problematik der Eselhufe und deren Folgeerkrankungen entstehen in erster Linie durch Unwissen bzw falschem Wissen der bearbeitenden Personen,durch falsche Haltung ,zu viel Feuchtigkeit und deren Folgen. Wir sehen den Eselhuf ,wie er bei wild lebenden Esel in Arizona natürlich entsteht. Hufbilder von wild lebenden Eseln in Australien sind hier zu finden.
Die Grundbedingungen sind aber in europäischen Ländern nicht gegeben. Mit dem Grundwissen,was für den Eselhuf wichtig ist ,können wir ihn zumindest korrekt bearbeiten. Einige Folgeerkrankungen können wir vermeiden, aber einige lassen sich nicht immer verhindern, weil eben die Boden – und Futterbedingungen nicht den Verhältnissen in Arizona entsprechen.
Einige Probleme im Einzelnen
Bockhufe – ein Stellungsfehler ,den man des öfteren in den südlichen Ländern findet.Meist ist es bei älteren,arbeitenden Eseln der Fall. Aber Bockhufe können auch durch falsches Wissen um den Eselhuf entstehen. Bei der Bearbeitung zur normalen Hufstellung sollte man vorsichtig vorgehen ,damit der Esel nicht zu große Schmerzen danach in den Sehnen und Gelenken hat. Das Beste ist oftmals ,Fotos von den Hufen zu machen, um den richtigen Winkel zu erkennen und danach den anatomisch korrekten Zustand/Winkel zu zeichnen . So hat man eine bessere Ansicht,um diese später auf das Tier zu übertragen. Wenn der Esel über einen längeren Zeitraum mit Bockhufen laufen musste , kann man davon ausgehen , das er Verschleiß am Hufbein bekommt. Dies ist dann auf Röntgenbilder deutlich zu erkennen.
Die Eckstreben müssen gekürzt werden ,ebenso die Hufspitze mit einer Mustangrolle versehen, denn dadurch ist ein besseres Abrollen möglich. Die Sohle sollte so weit wie möglich in Ruhe gelassen werden. Wird sie zu dünn geschnitten,ist sie zu flach , treten verstärkt Hufabszesse auf.
Läuft ein Esel vorwiegend auf hartem Untergrund, zeigt die Sohle sich konkav ,nur die Eckstreben sind meist zu lang. Dann ist ein Kürzen der Eckstreben notwendig, kein Ausschneiden der Sohle,nur ein geringes Schneiden/Raspeln der Hufspitze .
Steht der Esel ,dem die Hufe korrekt geschnitten wurden, auf weichem Untergrund, kann ebenfalls ein zu steiler Huf entstehen . Auf weichem Untergrund ist kein normaler Abrieb der Eselhufe möglich. Der Hufmechanismus kann nicht richtig arbeiten, es kann keine konkave Sohle entstehen,die Struktur wird verändert und die Hufkapsel wächst in die Höhe .
Eine Hufproblematik ,die auch möglich ist, sind weiche Fesseln und Durchtrittigkeit.Es kann erworben oder angeboren sein.Man muß bei der Hufbearbeitung darauf eingehen und die Hufe dem entsprechend korrigieren.
Meine Erfahrungen –
Jetzt zu weiteren Hufproblemen,die durch die Zivilisation sprich durch die Haltung in menschlicher Obhut entstehen. Dazu gehören Probleme der weißen Linie, Abszesse und die Erkrankungen durch zu viel Feuchtigkeit.
Die Weiße Linie ist die Verbindung zwischen der Hufwand und dem Hufbein.Sie ist sehr empfindlich,viele Erkrankung entstehen an der Weißen Linie. Bei vielen Eselhufen entsteht es durch falsche Bearbeitung und Hufe,deren Zehenwand zu lang wächst. Durch das Lang-wachsen der Zehenwand löst sich die Weiße Linie mit der Zeit vom Hufbein,die Weiße Linie wird gedehnt. Bildlich den Unterschied der Losen Wand und der Hohlen Wand.
Die weiße Linie bietet dann eine Eintrittspforte für Bakterien und Keime wie zB.bei WLD. Das Innere des Hufes wächst aber dabei weiterhin abwärts von der zentralen Lederhaut .Ist der Huf kurz und rund abgelaufen auf hartem Boden , wird normalerweise auch die Zehenspitze mit der Weißen Linie richtig abgelaufen/ gerundet. Die Hufspitze sollte deshalb bei korrekter Bearbeitung in jedem Fall kurz gehalten und am besten mit einer Mustangrolle versehen werden. Nur so kann der Hufmechanismus richtig arbeiten.
Oftmals erkennt man schon das Defizit der Hufbearbeitung schon an dem herunter wachsendem Saumband. Normalerweise ist es nur am Kronrand zu finden .Das Saumband bildet den Übergang zwischen dem Fell und dem Hornschuh, verbreitert sich nach hinten zum Ballen hin und geht in den Strahl über. Es besteht aus weicherem, hellem Horn, das sehr wasseraufnahmefähig ist.Ist ein Saumband so herunter gewachsen wie auf dem ersten Bild rechts zu sehen, kann man davon ausgehen,dass der Esel ein Hufgeschwür gehabt hat oder bekommt.Ein zu weit nach unten gewachsenes Saumband verhindert einen normalen Hufkreislauf. .
Das 1.Foto zeigt das Saumband fast bis zum Zeh gewachsen – .
Diese 3 Fotos sind die Hufe vom gleichen Esel –
<<<<<Auf dem 2.Foto links sieht man Hufe ,die länger keine Korrektur hatten.
Diesen Esel habe ich mit den Hufen zurückgekauft.Man sieht an diesen Hufen deutlich die fehlende Korrektur. Bei falschem Winkel .der durch die zu lang gewachsene Zehe entsteht, kann der Hufkreislauf nicht richtig arbeiten. Ob ein Stellungsfehler der Hufe,was sich durch ein zu stark herunter gewachsenes Saumband zeigt oder eine fehlende Korrektur vorliegt – bei beiden Hufen besteht mangelhaft durchblutetes Gewebe im Bereich des Ballens .Deutlich zu erkennen an der Grafik der Durchblutung des Ballenbereiches. Daraus resultieren dann Hufabszesse (siehe.unten) so wie auch WLD,Strahlfäule
Gesunde Hufe seit 18J Saumband am korrekten Huf
entstehen ,wenn die Weiße Linie gedehnt wird/verbreitert ist durch falschem Winkel,durch zu lange Korrekturintervalle und auch, durch zu viel Feuchtigkeit an den Hufen Hufwand und – sohle sind dann nicht ausreichend hart ,so dass Keime und Bakterien bis in die Hufkapsel vordringen können. Dringt es ins lebende Innere des Hufes ,kann es sich entzünden. Auch entstehen Abszesse bei einem sehr steil stehenden Huf , wo das ganze Gewicht des Esels auf die Spitze des Hufbeins gesetzt wird ,ebenso verhält es sich bei Bockhufen. Der Esel zeigt dann eine Zehenfußung. Dabei wird der Bereich der weißen Linie, die weich durch Feuchtigkeit ist , schon Infektionskeime aufgenommen hat , noch zusätzlich gequetscht .Die Keime wandern hoch und es kann sich ein Hufabszess bilden. Einen Abszess findet man meist in einem Huf und das ist sehr schmerzhaft für den Esel. Der Huf ist dann sehr warm und eine Pulsation ist zu fühlen. Wenn der Abszess aufbricht , entleert er sich meist dort ,wo der Huf am weichsten ist. Ist der Abszess aufgebrochen oder wurde er vom TA eröffnet ,kann man das ganze mit Essig spülen.
Hufwandschäden durch zu viel Feuchtigkeit. sind hier zu Lande sehr oft anzutreffen. Eselhufe sind normal sehr trocken. Sie absorbieren das Wasser schneller wie Pferdehufe. Mancher Eselhalter ist der Ansicht,die Hufe seien zu trocken und wässert sie. Um die Feuchtigkeit dann im Huf zu halten, wird der Huf noch geölt. Das ist aber definitiv der falsche Weg.. Besser ist es, wenn durch feuchte Weide ,im Winter Schnee etc die Hufe allein Feuchtigkeit aufnehmen und auch wieder abgeben können. Sind sie geölt,ist ein normales Austrocknen der Hufe nicht möglich.Die Feuchtigkeit verbleibt im Huf und Fäulnis im Huf kann die Folge sein. Durch zu viel Feuchtigkeit und zu weichem Untergrund kann es auch an der Hufwand der Zehe zu Problemen kommen .Sie wächst sehr schnell zu lang . Es bilden sich dabei Ringe auf der Hufwand .Der Huf nimmt eine leichte konkave Wölbung an .Dann wird der Esel weniger die Zehe nutzen , sondern mehr auf den Eckstreben gehen . Ein Abrollen des Hufes ist nicht mehr möglich. Der Huf sollte umgehend bearbeitet werden . Es ist der Beginn zur „Türkischen Sandale“ wie unten auf den Fotos zu sehen ist.
Auf dieser Seite noch ein Problem,welches auch durch zu viel Laufen auf zu weichem,evtl sogar nassem Untergrund entstehen kann,zB bei reiner Weidehaltung. Es verbiegen sich die Eckstreben ,was sich auf den gesamten Huf auswirkt. Der Esel kann nicht mehr normal abrollen,die weiße Linie verbreitert sich – es entsteht WLD .Auf der Seite sieht man,wie bei der Korrektur vorgegangen werden sollte.
Auf dem internationalen Tierärzte-Kongress in der Schweiz 2007 wurden die Huferkrankungen diskutiert und das Ergebnis als PDF zusammen gefasst.
Hier jetzt die englische Version —
Und hier ist die Übersetzung in deutscher Sprache —
Crane_Hufkrankheiten_bei_Eseln_dt
Hier jetzt noch eine ausführliche Seite zu den Hufproblemen/-erkrankungen und deren Behandlung beim Pferd und auf dieser Seite auch die Behandlung beim Esel.
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