
Erst gab es „lange Nasen“ bei meinen Eseln und Stroh wurde lieber gefuttert. So nach 3/4 Tagen wurde es gefressen.Ich habe aber immer das Gefühl gehabt, ihnen fehlt etwas. Sie fressen es,aber nicht mit Freude .Ich hatte vorher auch einen Test-Rundballen, bei dem mir innerhalb einer Woche noch nicht so viel auffiel. Aber jetzt,wo länger gefressen wird,spüre ich am Verhalten (Unzufriedenheit,Unruhe ) und am Aussehen ,das etwas fehlt.
Es wurde auch länger wie üblich bei diesem Heu „gemäkelt“. Bei guten Heurundballen von einer Weide ,die geringfügig unterschiedlich sind,wird 1-2 Tage „gemäkelt“, Das ist normal für die Langohren. Aber bei diesem Heu war es anders !.
Für einen Teil meiner „Damen“ und „Herren“ ist das Heu ganz gut zum Abnehmen. Aber meine meisten Eselchen sind „Jungspunte“,also im Wachstum,tragend oder haben ein Fohlen.All diese benötigen Proteine.Bei der Stute mit Fohlen hatte die Milchleistung wohl nach gelassen,sie selber sah auch dünner aus.Da gab ich schon mehr Zuchtfutter .Der Kleine futterte schon ordentlich seine Pellets und wollte schon Wasser trinken.
Habe dann im Internet gestöbert und fand den Namen einer Amerikanerin , Kathryn Watts. Sie hat gewaschenes Heu ,mehrere Sorten, untersucht. Ist sehr interessant –
The average amount of sugar reduction after 30 and 60 minutes
in cold water was18.9 and 30.7%, respectively. Generally, soaking for 60 min in cold water extracted the same amount of sugar as 30 minutes in hot water.
Der durchschnittliche Zuckerabbau nach 30 und 60 Minuten
in kaltem Wasser betrug 18,9 bzw. 30,7 %. Im Allgemeinen wurde bei einer Einweichzeit von 60 Minuten in kaltem Wasser die gleiche Zuckermenge extrahiert wie bei einer Einweichzeit von 30 Minuten in heißem Wasser.
Alle nahmen sie dann vermehrt Gersterstroh,so dass ich kaum nach kam. Das hat mir zu denken gegeben und ich habe „geforscht“. In der Arbeit einer Amerikanerin wurde von Kalium geschrieben ,da habe ich angesetzt.Dabei meine Esel immer genau beobachtet. Schon wenn man Kartoffeln,die sehr Kalium-haltig sind , kocht, ist das gesamte Kalium im Kochwasser.Wie wichtig ist Kalium für uns Lebewesen ?
Wie schon geschrieben,habe ich meine Langohren genau beobachtet. So nach einer guten Woche fressen vom „gewaschenen “ Heu ,wurde das Stroh fressen nicht weniger ,eher mehr. Keine fröhlichen Jungtiere,alles immer noch auf der „Suche“. Eines Morgens kam ich in den Stall und das „Eselklo“ bzw der ganze Raum roch sauer. Jetzt mußte irgend etwas geschehen.Denn wenn der Urin sauer riecht ,ist das Säure/Basenverhältnis nicht in Ordnung. Ich hatte meine Fohlen führende Stute „Ela“ in Verdacht,habe den PH-Wert des Urins gemessen und bingo- saure Reaktion. Ich kam auf diese Seite –
Zitat-
Kaliumgehalte im Getreide
Der Kaliumgehalt von Futtermitteln wird routinemäßig eher selten untersucht. Während Gehalte in erster Linie von Gras- und Maissilagen vorliegen, sieht es bei Getreide dürftig aus.Da Kalium z.B. im Säuren-Basen-Haushalt (DCAB) von Bedeutung ist, wurden jetzt einige Getreideproben untersucht, um aktuelle Werte zu erhalten.
Mittelwert |
Min |
Max |
|
Weizen |
0,41 |
0,35 |
0,46 |
Gerste |
0,43 |
0,36 |
0,48 |
Ein Zuviel an Eiweiß, aber auch ein Mangel im Mineral – und Elektrolytstoffwechsel führen in der Regel zu einer Übersäuerung. Kalium ist das 3.- wichtigste Mineral.bei uns Lebewesen.Durch Muskelarbeit werden Basen verbraucht. Bei der Atmung wird Bikarbonat (eine Base) verbraucht. Zum Neutralisieren der bei der Muskelarbeit entstehenden Milchsäure werden Basen verbraucht. Mit dem Blut wird die Säure dorthin transportiert, wo sie entsorgt werden kann: in die Lunge, wo Kohlensäure mit dem Atem als CO2 ausgeschieden wird, in die Niere, die Säure mit dem Harn ausscheidet, sowie in die Schweißdrüsen der Haut und in den Darm.
Bei einer Übersäuerung versucht jeder Organismus – und das gilt für Tiere ebenso wie für Pflanzen und den Menschen – irgend woher Basenbildner wie z.B. Calcium zu bekommen – zur Not aus dem eigenen System; sprich bei Mensch und Tier aus den Knochen.Somit sind Gelenkerkrankungen vorprogrammiert.
Nach dem ich das jetzt alles wußte, habe ich 2 und 2 zusammen gefügt und erst nur etwas gequetschte Gerste gegeben.Vorher sah ich nämlich auch einige Jungtiere,3jährig,wie sie plötzlich wieder Wachstumsprobleme hatten.Zu dem hatte meine COPD– Stute wieder größere Lungen-Probleme und verstärkt Husten.Die kleine Gerstegabe ändert schon bei den meisten ihr Verhalten. Gerste machte sie aber zu rund und so habe ich mehr Mineralfutter und/ oder Luzerne gegeben.So bekam ich den Säure- /Basenhaushalt wieder in den Griff. Ca 10 Tage später war dann die „Weidesaison “ und ich konnte wieder normal füttern .Die Weide hat die notwendigen Proteine,auch wohl Kalium und so kam wieder alles bzw alle auf ein normales Level.
Ein paar Punkte,wie es dazu kommen kann, das Zucker die Esel dick macht.
- Gefressene Proteine werden im Körper aufgesplittet in den einzelnen Aminosäuren.
- Diese Aminosäuren kommen dann in einen sogenannten Aminosäuren-Pool, von wo sie dann im Körper für verschiedene Stoffwechselprozesse zur Verfügung stehen. Unter anderem eben auch für den Muskelaufbau. Ein Aminosäurenüberschuss im Körper führt dazu, dass diese eben durch Gluconeogenese in Zucker umgewandelt werden.
- Dabei entsteht als Abfallprodukt Harnsäure, das durch die Nieren im Urin ausgeschieden wird. Daher sollte immer ausreichend Wasser vorhanden sein,damit die Tiere auch viel trinken. Dadurch werden die Nieren durch den hohen Eiweißkonsum nicht zu stark belastet !
- Zurück zur Glucose (auch Zucker genannt). Glucose die nach der Umwandlung der Aminosäuren entstanden ist, wird entweder zur Energiegewinnung verwendet also vom Körper verbrannt, oder in die Glucosespeicher eingelagert und erst wenn diese Glucosespeicher auch voll sind, wird Glucose umgewandelt in Fett und landet in den Fettdepots.
. Ich hatte in 30 Jahren Eselhaltung nie Hufrehe oder Cushing und füttere gewaschenes Heu, es ist verrückt. Aber das beweist auch,das die Fütterung von gewaschenem Heu bei Tieren mit Hufrehe gut beobachtet und mit Vorsicht gegeben werden sollte.
Nachtrag –
Seit ca Mitte August 2015 füttere ich frisches Heu. Das Verhalten der Esel brauche ich gar nicht zu beschreiben,kann es kaum beschreiben – sie haben sich auf jeden Fall sehr gefreut 🙂 .Ich mußte sie „bremsen“ beim Fressen,was sehr schwer möglich war . Das „gewaschene“ Heu lehnten sie jetzt kategorisch ab.Als 2.Wahl blieb mir Stroh.Einige reagierten mit Durchfall,andere mit Kotwasser. Ihr ganzer Stoffwechsel,die ganzen Lebensabläufe waren in Unordnung geraten. Ich habe dann zusätzlich noch homöopathisch behandelt und langsam pendelt sich alles ein.